An die Stelle von Plakatwerbung, Vorab-Vorführungen und Besprechungen sind für die Filmindustrie längst digitale Werbemittel getreten. Der werbewirksamste Faktor sind maßgeschneiderte Filmwebseiten. Die eigens für einen speziellen Filmstart entworfenen Domains sollen Appetit machen – aber ohne allzu viel zu verraten. Besonders gut gemachte Seiten halten die gespannten Fans über Monate auf dem Laufenden und steigern so ständig die Spannung. Aber was geschieht mit Filmwebseiten nach der Show? Wir stellen Ihnen drei prominente Beispiele vor.
1) Batman-Kampagne – hochfliegende Werbeaktion, unspektakuläre Landung
Um Zuschauer auf einen Filmstart vorzubereiten und möglichst gute Verkaufszahlen zu erreichen, greifen die großen Filmstudios zu aufwendigen Mitteln. Für den zweiten Teil von Christopher Nolans Batman-Trilogie, das Actiondrama The Dark Knight, wurde eine immersive Alternative-Reality-Kampagne unter dem Titel „Warum so ernst?“ lanciert. Die plattformübergreifende Kampagne lud das Publikum dazu ein, Gotham City zu bevölkern und sich als Mitglieder der Batman-Bürgerwehr oder Handlanger des Jokers zu betätigen. Geschätzte 11 Millionen Teilnehmer in mehr als 75 Ländern machten mit – und berichteten von einer virtuellen Schnitzeljagd ohnegleichen.
Die Kampagne wuchs rasch über ihre werbenden Absichten hinaus und sorgte für bleibende Eindrücke in der Presse. Und sie setzte ganz neue Standards in der immersiven Unterhaltung. Die unglaubliche Spannung, die hier erzeugt wurde, ließ sich naturgemäß nicht permanent aufrechterhalten – so begann nach dem Filmstart das Interesse abzuflachen und die Online-Präsenz whysoserious.com wurde nicht mehr wirklich gepflegt.
2) Space Jam – haltbarer Klassiker mit viel Selbstironie
Anders sieht es aus, wenn Filme Kult werden – wie der Animations-Klamauk Space Jam von 1996. Die Komödie um das Weltraum-Kidnapping von Bugs Bunny und den Loony Tunes, mit Michael Jordan als Gaststar, unterhielt und unterhält bis heute. Die „Tunes“ sind derart beliebt, dass die damaligen Fans der ersten Stunde ihre Begeisterung längst an die Kinder oder sogar Enkel weitergegeben haben. Und davon profitiert die Film-Webseite.
Die Internetpräsenz von Space Jam ist nämlich seit 1996 online – und zwar vollkommen unverändert im Retro-Chic der frühen Jahre des Internets. Würde auch nur ein Deut daran geändert, wären die Fans vermutlich sofort auf den Barrikaden. Gut, einen Bildschirmschoner für Windows 95 braucht man nicht mehr, aber es geht ums Prinzip. Die Webseite ist in mehr als 20 Jahren zu einer Art Schrein für die Anhänger von Space Jam, Bugs Bunny und Michael Jordan geworden und wird sich wahrscheinlich noch weitere 20 Jahre im Netz halten. Neu dazugekommen ist 2021 die Domain spacejamanewlegacy.net, die jedoch bei Verfassen dieses Beitrags keinen Inhalt aufwies.
3) The Daily Bugle – die Boulevardzeitung des Marvel-Universums
Immer noch aktuell ist eine Webseite von Sony Media, die dem Daily Bugle eine Internetpräsenz schafft. Die fiktive Zeitung ist Bestandteil der Marvel Comics und ihre Webseite ist exakt an die Gestaltung der US-amerikanischen Boulevardpresse angeglichen. Bestückt ist sie mit Inhalten, die von fantastisch bis satirisch reichen. Mit Meldungen rund um Spidermans Aktivitäten werden Fans auf bevorstehende Filmstarts vorbereitet und das Interesse wachgehalten. Dank Content, der unterhaltend, humorvoll und geistreich dargeboten wird, kann eine solche Webseite sich durchaus längerfristig halten.
Filmwebseiten als Marketing-Mittel
Die Art, wie Medien- und Kreativschaffende eine Webseite für ihre Inhalte erstellen und nutzen, ist vielseitig und nicht unbedingt zeitlich limitiert. Sie kann über die Vorbereitungen bis zum Start eines Films, eines Events oder Konzerts hinaus wertvoll sein. Während manche Webseiten aus eigener Kraft ein zähes Eigenleben im Stil von Space Jam entwickeln, können andere ein wenig angestoßen werden, um den Start des Events zu überdauern. Im Erfolgsfall schaffen sie eine virtuelle Präsenz, an die sich für kommende Filme anknüpfen lässt. Auch die Vermarktung von Büchern oder Fanartikeln über die Filmwebseite ist denkbar.
Die Voraussetzung ist natürlich eine zündende Domain. Sie soll zum Film oder Event passen und „ausbaufähig“ sein für weitere Aktivitäten, von der Presseberichterstattung bis zu denkbaren Online-Shops oder Blogs. Das gelingt besonders gut mit einem Internetauftritt, der ab dem ersten Schritt sorgfältig geplant ist.
Sofern es sich nicht um frühe Klassiker wie Space Jam handelt, die sich zum richtigen Zeitpunkt die passende Domain unter .com sichern konnten, weichen viele auf Alternativen unter .net aus. Mit dem Erscheinen der new gTLD .movie werden für diese Branche neue Möglichkeiten der Präsenz geschaffen.
In jedem dieser Fälle können die professionellen Domain-Broker von Sedo Sie bei der Entwicklung einer Medienstrategie und der Registrierung der bestmöglichen Filmdomain unterstützen. Von derartiger Expertise profitieren neben Hollywoods großen Studios auch mittelständische Kreativschaffende. Und wenn Sie die Website Ihres erfolgreichen Filmprojekts tatsächlich nicht weiterführen wollen, können Sie mit dem Verkauf noch Einkünfte generieren – für die Wunschdomain Ihres nächsten Films oder Events.