Fake oder echt? So erkennst du einen Fakeshop!

Viele Shops im Web locken mit günstigen Angeboten. Alles nur Betrug? In vielen Fällen: ja. Informiere Dich hier, woran Du einen Fakeshop erkennst!

 

Was ist ein Fakeshop?

Fakeshops – darunter werden im Allgemeinen Webseiten zusammengefasst, auf denen sog. Cyberkriminelle Online-Shopper dazu bewegen wollen, die gewünschten Produkte günstig einzukaufen. Insbesondere Onlineshops namhafter Markenhersteller dienen den Tätern als Vorlage und werden als vom Original kaum unterscheidbare Kopie ins Internet gestellt. Das Kopieren von Beschreibungen und Bildern geht quasi nebenbei, auch der Domainname ist schnell eingerichtet und weicht vom Originalnamen oft nur in einem Sonderzeichen oder der Endung ab, z.B. .biz statt .com. Aber auch Outlet-Stores oder Schnäppchen-Retailer suggerieren dem Nutzer den Erwerb günstiger Produkte. Vermehrt entstehen diese auch auf bereits existierenden, gekündigten und durch die Betrüger reaktivierten Webseiten – so kann es schon mal vorkommen, dass auf einer ehemaligen lokalen Sportvereinsseite plötzlich Luxus-Uhren prominenter Fabrikate zu Spott-Preisen veräußert werden.

Fakeshops agieren so perfide wie Phishing Mails


Hast Du vielleicht auch schon von der CEO-Masche gehört? Hier bekommen Angestellte eine vermeintliche E-Mail von der Geschäftsführung, mit der Bitte viel Geld auf ein bestimmtes Konto anzuweisen. Während der vordere Teil der Emailadresse dem tatsächlichen Namen entspricht, ist die Domain falsch. Oftmals wird die Domain @ceopvtmail.com verwendet. Noch perfider ist, wenn sogar die korrekte E-Mail-Adresse des CEO als Absendername eingestellt wurde.


Der Wortlaut der Mails ist sehr persönlich und gut recherchiert, die Betrüger kennen die Abläufe und zuständige Personen. Das Teammitglied denkt, die Anweisung komme vom Management – und schöpft wenig Verdacht. Wie der Verbraucherschutz angibt, sind bei dieser Masche allein Schäden in Millionenhöhe entstanden. Gleiches gilt für Fakeshops. Eine Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg zeigte, dass bisher mehrere Millionen Käufer in die Falle eines Fakeshops geraten waren. Die Käufer bestellten und bezahlten Waren, die aber nie geliefert wurden. Das Geld ist weg, der Schaden groß.


Wir erklären Dir, wie Du einen Fakeshop erkennen kannst und welche Domains offensichtlich auf Betrugsmaschen im Netz hindeuten.

Diese Anzeichen deuten auf einen Fakeshop hin – die Checkliste

Alle, die im Netz shoppen, freuen sich über Preisknaller und besonders verlockende Schnäppchen. Aber Achtung: Ist der Preis im Vergleich zu Konkurrenzangeboten extrem günstig, ist Vorsicht geboten. Bevor Du vorschnell Geld überweist, solltest Du folgende Dinge prüfen.

 

#1 Passt der Domainname zum Shop?


Oft kopieren Betrüger einen originalen Domainnamen eines bekannten Shops oder einer Marke mit kleinen Abweichungen und bauen einen Fakeshop dem Original nach. Ein schönes Beispiel ist der Fakeshop www.kennelundschmengersandalen.de*. Dieser Shop ist nicht der Original-Shop von Kennel und Schmenger, auch wenn er ihm recht ähnlich sieht. Eine schmerzliche Erfahrung musste auch das Münchener Modelabel Ludwig & Therese machen, als auch deren Onlineshop kopiert wurde.  


•    Mache einen Gegencheck im Netz, google die Marke und den Originalshop.
•    Vergleiche das Angebot. Verdächtig ist es, wenn der Markenname in der Domain mit -24 oder einer anderen Zahl erweitert ist, oder mit einer eher untypischen TLD endet.

 

#2 Werden Security-Protokolle verwendet?


Fakeshops wollen dein Geld – nicht deine Sicherheit. Deine Bankdaten solltest du niemals auf einer unverschlüsselten Seite eingeben.


•    Security-Protokolle erkennst du an dem geöffneten und durchgestrichenen Sicherheitsschloss in der Adresszeile.
•    Außerdem beginnt eine sichere URL mit https und nicht nur mit http.


Breche im Zweifelsfall den Bezahlvorgang ab und kaufe lieber dort, wo mit deinen Daten sensibel umgegangen wird – auch wenn das Angebot dort vergleichbar teurer ist.

 

#3 Bleibt die Domain eines Werbelinks konstant?


Sei vorsichtig mit Verknüpfungen in Werbemails oder Anzeigen. Auf den ersten Blick wird ein scheinbar korrekter Domainname eines bekannten Shops verwendet, zum Beispiel „www.amazon.de/mein_konto“. Aber weitergeleitet wird auf einen Fakeshop mit einer abweichenden URL.


•    Kopiere den Link und checke ihn im Browser, bevor du draufklickst.
•    Kryptische Zahlen und Buchstaben im URL-Feld der Zielseite oder eine wechselnde Domain, sollten deinen Argwohn wecken.
•    Versuche die Aktion durchzuführen, indem du direkt auf der Original-Seite einsteigst, ohne den Link zu benutzen.
•    Ruf den Kundenservice an und erkundige dich nach der Werbeaktion.

 

#4 Passt der Inhalt des Shops zur Domain?


Manche Betrüger sind dreist und machen sich nicht einmal die Mühe ihre Domains ans Produkt anzupassen. Dann wird unter dem Namen einer Psychotherapie-Praxis Damenbekleidung verkauft (psychotherapie-aufenberg.de*) und unter einer Domain, die auf ein Musiklabel hindeutet ein Armani-Shop simuliert ( peja-records.de*).

 

#5 Fakeshop weisen oft verschiedene Mängel auf


Webshops, auf denen ahnungslose User um ihr Geld gebracht werden, haben oft nur eine kurze Lebensdauer. Sie tauchen auf und verschwinden genauso schnell wieder, um wenig Aufsehen zu erregen. Daher geben sich Personen, die diese Seiten erstellen, nur mäßig Mühe bei der Programmierung. Und das merkst du an folgenden Aspekten:

  • Rechtschreibung und Grammatik:

    Gehäufte Rechtschreibfehler und Grammatikfehler deuten auf ein unseriöses Angebot hin. Der Stil der Texte, die Ansprache der Kundschaft oder die Ausdrucksweise, die vom Originalauftritt einer Marke abweicht, entlarvt einen Fakeshop.
  • Zahlungsmethoden:

    Zahlungsmethode nur vorab möglich? Finger weg! Das ist die typische Masche eines Fakeshops. Auch besonders attraktive Rabatte bei einer Vorauszahlung könnten ein Lockangebot sein.
  • Rechtliches / Impressum:

    Ein fehlerhaftes oder gar fehlendes Impressum ist ebenso wie fehlende oder mangelhafte AGB ein eindeutiges Indiz. Eine kurze Internetrecherche hilft. So findest du heraus, ob die Adresse des Shops korrekt ist und ob es die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer tatsächlich gibt. Oder du nimmst mit dem Shop Kontakt auf, am schnellsten per Telefon – wenn möglich.
  • Geklautes Design:

    Fakeshops, die größere Onlineshops kopieren, etwa um Benutzerdaten abzugreifen, haben meist Fehler beim Design oder bei der Farbgebung. Hier hilft der direkte Vergleich, den Betrug aufzudecken.
  • Fehlende Gütesiegel

Bekannte Fakeshops schnell finden dank dem Verbraucherschutz


Der Verbraucherschutz führt eine umfangreiche Liste bekannter Fakeshops. Hier lohnt sich ein schneller Blick, ob der Shop bereits aufgeführt ist, bevor du bei einem verlockenden Angebot zuschlagen möchtest. Die Liste wird ständig erweitert.
Die österreichische Seite „Watchlist Internet“ beschäftigt sich mit Internetbetrugsmaschen aller Art. Sie sammelt und listet ebenfalls auffällige Domains. Neben Domains mit der Endung .at finden sich hier auch Adressen mit .de und .com sowie Hinweise auf mögliche Varianten.

 

Was du in dem Zusammenhang noch über Domains wissen solltest

 

Eine gute Domain ist wie deine Visitenkarte. Je komplexer und ungewohnter deine Domain klingt, desto höher ist das Misstrauen der User, und die Domain wird gar nicht erst angesurft. Die sicherste Ausgangslage ist eine kurze und aussagekräftige Domain mit der passenden Endung für das entsprechende Land.

 

Außerdem spielt zusätzlich noch die Erwartungshaltung der User mit, denn man geht davon aus, dass Unternehmen und Brands nicht nur eine Haupt-Domain besitzen, sondern auch ein defensives Domain-Portfolio, welches Tippfehlervarianten mit abdeckt und Verbraucher automatisch vor Fakeshops unter ähnlich klingenden Domains schützt. Du kannst z.B. über dieses Tool testen, welche Tippfehlervarianten Deine Domain zulässt.

 

Auch wenn deine Wunschdomain bereits vergeben ist, kannst du über unseren Brokerservice eine Kaufanfrage starten. Die Chancen, dass aktuelle Domain-Inhaber:innen verkaufen möchten, sind häufig besser als man annimmt! Mehr über Sedos Brokerservice erfährst du hier.


Noch mehr „Domain-Wissen“ findest du in unserem Ratgeber.

 

*Die Wahrscheinlichkeit, dass hier genannten URLs zum Zeitpunkt der Artikelveröffentlichung nicht mehr online verfügbar sind, bzw nicht den hier beschriebenen Inhalt anzeigen, ist sehr groß, da FakeShops immer nur für eine kurzen Zeitraum betrieben werden.