Große Unternehmen jagen ihnen oft jahrelang hinterher und bleiben erfolglos: Manche Domains sind unerreichbar. Häufig verlangen die Verkäufer unbezahlbare Preise. In anderen Fällen bleibt der Domaininhaber standhaft und verkauft zu keinem Preis. Wir zeigen dir vier prominente Beispiele für Domains, hinter denen sich eine teure Überraschung verbirgt.
#1 tesla.de – geschenkter Traffic auf deutscher Domain
Nur wenige Unternehmen sorgten in den vergangenen Jahren für so viel Furore wie der US-amerikanische Elektro-Autobauer Tesla. Firmengründer Elon Musk lässt nichts unversucht, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Produkte seines Konzerns zu lenken. Dafür schickt er schon einmal eines seiner Autos (vermeintlich) ins Weltall.
An die Domain tesla.de für die deutsche Internetrepräsentanz seines Unternehmens ist er hingegen trotz aller Bemühungen nicht herangekommen. Diese gehört nämlich einem IT-Unternehmer aus Düsseldorf. Und der freut sich regelmäßig über wahre Traffic-Explosionen auf seinen Servern. Das ist nicht verwunderlich, denn der umtriebige Elon Musk ist auf Social Media sehr aktiv. Wann immer er neueste Meldungen auf Twitter veröffentlicht, nimmt das Interesse an Tesla zu – ebenso wie der Traffic auf tesla.de.
Es ist nur zu naheliegend, dass der Besucher unter dieser Adresse einen offiziellen Internetauftritt von Tesla aufruft. Tatsächlich bietet die Seite aber keinerlei Informationen zum Autobauer. Sie leitet vielmehr auf die Seite des IT-Unternehmens des Domaininhabers Ralf Schmaus weiter.
Die gewünschten Informationen finden die Internetsurfer hingegen auf tesla.com. Wie konnte es dazu kommen?
Damals gab es Tesla noch gar nicht
Tesla Inc. gründete Elon Musk erst im Jahr 2003. Die Domain tesla.de sicherte sich der Deutsche Ralf Schmaus jedoch in den 90er-Jahren für seine Tesla CRM Software GmbH. Zu dem Zeitpunkt gab es Tesla nicht. Damals dachte jeder bei Tesla an den genialen serbischstämmigen Erfinder. Den nahm sich später Elon Musk auch zum Vorbild für sein Unternehmen.
Tesla hat kein Interesse
Tatsächlich hat sich die Tesla Inc. bis zum heutigen Tag nicht bei Ralf Schmaus gemeldet. Ein Kaufangebot liegt nicht vor. Daher lässt sich nur schätzen, was die Domain wert sein könnte. Eventuell muss Elon Musk auch erst einmal den Kauf der Domain x.com verschmerzen: Auch wenn der Preis nicht bekannt ist, gehen Experten davon aus, das einstellige .Com Domains preislich im höheren siebenstelligen Bereich angesiedelt sind.
Verkaufen möchte der IT-Unternehmer Schmaus ohnehin nicht. Er freut sich stattdessen weiter über den geschenkten Traffic. Zeitweise sollen sich bis zu 50.000 Besucher pro Tag auf der Seite getummelt haben.
#2 nissan.com – Domain-Streitigkeiten über Jahrzehnte
Der Tesla-Sachverhalt ist eine Besonderheit, weil die Domain-Registrierung vor der Gründung des Autobauers erfolgte. Das sieht im Fall von nissan.com ganz anders aus. Die Rechtsstreitigkeiten um die Domain ziehen sich seit dem Jahr 1999 hin. In den 90er-Jahren registrierte der israelische Staatsbürger Uzi Nissan die Domain für sich. Die Japaner waren nicht schnell genug, dabei existiert die Nissan Motor Company seit 1933.
Uzi Nissan sicherte sich die Domain mit seinem Familiennamen im Jahr 1995 für Geschäftszwecke. Nissan bemerkte das zu spät und erwies sich von Beginn an als eher humorlos. Mit einer Schadenersatzklage in Höhe von 10.000.000 US-Dollar stieg das Unternehmen in den Konflikt um die Domain ein. Schließlich habe man die Domain jahrelang wirtschaftlich nicht verwerten können. Uzi Nissan habe kein Recht gehabt, die Domain zu registrieren.
Die ganze Story auf nissan.com
Es entwickelte sich ein jahrelanger Rechtsstreit. Uzi Nissan suchte immer wieder die Öffentlichkeit und bat um Unterstützung im Kampf gegen den übermächtigen japanischen Konzern. Die Geschichte rund um das Domain-Drama veröffentlicht er passenderweise für jeden einsehbar direkt auf nissan.com. Hier kannst die Entwicklung der Rechtsstreitigkeit im Detail nachverfolgen. Zumindest aus der Sicht von Uzi Nissan.
Unabhängig davon, wem eine Domain eher zusteht, raten wir davon ab, im ersten Schritt mit der rechtlichen Keule zu schwingen. In den meisten Fällen geht das schief und ist eher kontraproduktiv. Wenn Unternehmen erst im zweiten Schritt einen professionellen Brokerservice beauftragen, sind die Fronten zunehmend verhärtet, was sich auch auf den Preis auswirkt.
#3 milk.com – clever vorausgedacht
Standhaft bleibt auch der Inhaber der Domain milk.com. Diese gehört Dan Bornstein, der im Jahr 1994 so gewieft war, sich diesen Domainnamen zu sichern. Sie haben zehn Millionen Dollar übrig? Dann können Sie die Domain kaufen. Nicht weniger verlangt Dan Bornstein nämlich für milk.com.
Die Domain registrierte er eigenen Angaben nach ursprünglich nur, um an eine persönliche E-Mail-Adresse zu gelangen. Vielleicht findet sich ja irgendwann ein Lebensmittelkonzern, der Dan Bornstein tatsächlich reicht macht.
#4 Germany.com – Denkt erst gar nicht daran
Geo-Domains wie germany.com sind besonders gefragt – man kann sich also vorstellen, wie viele Anfragen der Domain-Inhaber von germany.com, Winfried Haug, bereits erhalten haben muss. Er hat eine sehr klare Meinung dazu, die er auf der Website auch unmissverständlich teilt:
„Dont disturb me !!! I am busy and neither me nor germany.com is for sale !“
Er scheint seit mindestens 1996 Inhaber der Domain zu sein, daher ist der klare Hinweis keine Laune des Alltags, sondern sein fester Grundsatz seit 25 Jahren. Auch wenn er die Domain nicht verkauft, bietet er „guten Freunden“ zumindest die Einrichtung einer E-Mailadresse unter @germany.com an. Außerdem ist er gern dazu bereit, Tipps zu bengalischen Katzen zu teilen. Auf der Startseite wird man demnach nicht vom Bundesadler begrüßt, sondern von einer Katze. Außerdem befinden sich auf der Seite noch diverse Banner, die über ein Partnerprogramm eingeblendet werden. Das Potential der Domain ist riesig, aber der Blick der Katze sagt unmissverständlich aus: Denkt erst gar nicht daran!
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