Wie Netflix zu seinem Namen kam

Und wieso es nicht Rent.com geworden ist


„Das wird niemals klappen“, so hat Mark Randolph , Mitbegründer von Netflix, seine Memoiren über die Entstehung der Firma genannt.

 

Wie alle Start-Ups mussten auch Randolph und sein Team einen geeigneten Namen für ihr neues Unternehmen finden. Sie starteten mit einer Art „Beta-Namen“, der als Platzhalter dienen konnte, aber nicht bestehen bleiben sollte. Zuerst war dieser Name „Kibble“. Passenderweise besaß Randolph auch bereits die gleichnamige .com Domain.

 

Als die Webseite des heutigen Streamingriesen aber endlich online gehen sollte, rang das Team mit der Frage, welcher Name denn nun der finale sei.

 

Dazu schreibt Randolph:

„Kurz nachdem wir in unser Büro gezogen waren, schrieben wir zwei Spalten auf eine große Tafel.
Die eine war voll mit Wörtern, die einen Bezug zum Internet haben. Die andere Spalte war für Wörter aus der Filmwelt reserviert. Der beste Name für unsere Firma sollte aus zweien dieser Wörter kombiniert werden. Zusätzliche Bedingung war ein Minimum an Silben und Buchstaben.

 

Solch einen Namen auszusuchen ist unglaublich schwer. Einerseits braucht man etwas Einprägsames, etwas, das leicht von der Zunge geht und dazu einfach zu merken ist.  Da sind ein- oder zweisilbige Wörter am besten. Denn hat man zu viele Silben, zu viele Buchstaben, dann geht man das Risiko ein, dass die Seite falsch geschrieben wird. Andererseits, bei zu wenigen Buchstaben ist die Gefahr groß, dass der Name schlicht vergessen wird.“

 

Ein paar der Namen, die neben „NetFlix“ in Betracht gezogen worden waren, lauteten: TakeTwo, Luna, CinemaCenter und NowShowing.

 

Randolph selbst gefiel noch ein gänzlich anderer Name sehr gut, nämlich Rent.com. Er hat ihn aber aus mehreren Gründen nicht an die Tafel geschrieben. Einer davon war, dass es ihn 40.000 USD gekostet hätte, diese Domain zu kaufen (unserer Meinung ein Schnäppchen!). Beruhigend zu wissen, dass Rent.com für das Netflix, wie wir es heute kennen, ein schrecklich unpassender Name wäre.

 

Denn während die ursprüngliche Idee war, DVDs zum Versandverleih anzubieten, hat sich das Geschäftsmodell in den letzten 20 Jahren grundlegend geändert. Rent.com würde für das heutige Angebot keinen Sinn mehr ergeben.

 

So gesehen war es für den Streamingservice die richtige Entscheidung, nicht auf Rent.com zu setzen. Allerdings sind Domains auch lukrative Anlagewerte für Firmen. Der Domain-Name Rent.com würde sich heute für deutlich mehr als die damals aufgerufenen 40.000 USD verkaufen lassen und dem Unternehmen ein zusätzliches Plus an Einnahmen generieren.