Die Namen von Start-ups sind häufig ungewöhnlich und kreativ. Wenn Sie genau hinsehen, erkennen Sie in der Namenswahl allerdings Muster.
Die wichtigsten Trends bei der Namenswahl von Start-ups
Über die Wahl des passenden Domainnamens zerbrechen sich nicht wenige Gründer den Kopf. Ein gelungener Name hilft beim Ranking und macht Ihr Angebot besser identifizierbar. Bei Start-ups folgt die Namenswahl Trends und weist häufig Muster auf.
Nicht alle Namen ergeben auf den ersten Blick Sinn
Sehen Sie sich die dynamische Gründerszene des Silicon Valleys an. Vielleicht fragen Sie sich bei der einen oder anderen Namensgebung, was der Erfinder sich dabei gedacht hat. Das betrifft Namen wie Dribbble oder Hipmunk. Auf den ersten Blick ist nicht wirklich erkennbar, welche Produkte oder Dienstleistungen das Unternehmen wohl anbietet.
Dribbble zum Beispiel ist eine Plattform für Eigenwerbung und Vernetzung von Designern und Kreativen. Das mittlerweile schon wieder geschlossene Hipmunk bot einen Vergleich für Urlaubsreisen an.
Auch Merkwürdigkeiten haben manchmal System
Selbst wenn die Namen zuerst komisch wirken, sind doch klare Trends in der Namensgebung von Start-ups erkennbar. Im Falle von Dribbble bedient sich der Begriffsschöpfer eines einfachen Tricks und fügt einen zusätzlichen Buchstaben ein. Die drei hintereinanderstehenden Konsonanten fallen sofort auf und verschaffen dem Namen einen hohen Wiedererkennungswert.
Das macht neugierig auch dann, wenn Ihnen alleine anhand des Namens noch nicht klar ist, wofür das Unternehmen steht.
Im Falle von Hipmunk wiederum handelt es sich um die Zusammenziehung der beiden Begriffe hip und chipmunk. In der Praxis lassen sich tatsächlich verschiedene Methoden der Namensbildung unterscheiden.
Der fallengelassene Vokal
Was fällt bei Namen wie Flickr, Tumblr oder Grindr auf? Hier fehlt natürlich ein Vokal. Die Begriffe erscheinen verständlich und ungewohnt zugleich und ziehen damit die Aufmerksamkeit auf sich. Ein solcher Name hilft zudem bei der Suche nach freien Domains. Denn wenn die vollständig ausgeschriebene Domain vergriffen ist, gilt das für die vokalbeschnittene Version nicht unbedingt.
Das ist heute ein echter Vorteil. Denn freie Domainnamen sind rar und wertvoll, hier ist bei der Suche häufig ohnehin Kreativität gefragt.
Flickr erlaubt das Teilen von Fotos und Videos, Grindr ist eine App für das mobile Dating. Und Tumblr ist eine der erfolgreichsten Blogging-Plattformen. Keinem dieser Start-ups hat der Verzicht auf einen Vokal geschadet.
Arbeiten mit Suffixen
Bereits im Jahr 2016 berichtete The Atlantic, dass über 160 Start-ups sich für Namen entschieden hätten, die auf „ly“, „“lee“ oder „li“ enden. Und dieser Trend hält bis heute an. Schöne Beispiele hierfür sind Weebly, Fabricly, Spotify oder Shopify. Die Nachsilben verändern das Ursprungswort nur behutsam. Es ist immer noch sofort erkennbar, worum es hier geht.
Shop alleine wäre kein guter Name für eine E-Commerce-Lösung und würde markenrechtlich wohl kaum durchgehen. Shopify hingegen ist nicht nur erlaubt, es bleibt auch angenehm im Gedächtnis.
In den USA sollen gerade solche Start-ups diesem Trend folgen, die dem berühmten kalifornischen Gründerzentrum Y Combinator entspringen.
Google als prominentes Beispiel für falsche Schreibweisen
Häufig verwenden Gründer Namen, die schlicht falsch geschrieben sind. Hier führt also keine bestimmte Methode zum Ergebnis, es entscheidet vielmehr der Zufall.
Google etwa ist eine falsche Schreibweise des Begriffs „googol“. Hierbei handelt es sich um eine englischsprachige Bezeichnung für die Zahl zehn hoch einhundert. Die Wortschöpfung ließ bereits erkennen, dass die Gründer hoch hinaus wollten.
Der Social-News-Aggregator Reddit („I read it“) und die Diskussionsplattform Disqus („discuss“) sind weitere Beispiele für Unternehmen mit kreativer Falschschreibweise.
Die Gegenbewegung ist erkennbar
Viele Beobachter gehen mittlerweile davon aus, dass sich der Trend hin zu immer absonderlicheren Namen für Start-ups bald umkehren wird. Mit Kreationen wie Hulu, Kaggle oder Zynga dürfte der Höhepunkt für Merkwürdigkeiten in der Namenswahl erreicht sein. Ewig ist diese Entwicklung wohl nicht fortsetzbar.
Namensberatungen wie Brighter Naming stellten 2019 fest, dass Gründer zunehmend konventionellere Namen für ihre Unternehmen akzeptieren. Wenn eine neue Plattform für Softwareentwicklung einen Namen wie Coder wählt, ist die Normalisierung doch deutlich erkennbar. Das gilt auch für Hitch, eine App für lange Autoreisen. Das englische Wort Hitch bedeutet Anhänger.
Vorsilben liegen jetzt im Trend
Viel Kreativität fließt hier nicht ein – das scheint allerdings auch zunehmend nicht mehr gefragt zu sein. Doch erschwert das nicht gleich wieder die Suche nach freien Domains?
Hierfür haben die Gründer offenbar eine Lösung gefunden, und zwar in Form von Vorsilben. Chief ist zum Beispiel eine Plattform für die Vernetzung von Frauen, die Domain heißt joinchief.com.
Und das Notizen-Organisationstool Journal erreichen Interessenten über die Domain usejournal.com. Auf diese einfache Weise finden auch Start-ups mit gewöhnlichen Namen eine passende Domain.
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