Was sind IDNs?
IDNs (Internationalized Domain Names) sind Domains, die hauptsächlich in nicht englischsprachigen Ländern auftreten. In Deutschland zählen Domains mit z.B. Umlauten wie ä, ö, ü, usw zu diesen internationalisierten Domains. Sie sorgen dafür, dass unsere gängigen Schriftzeichen auch als Domain abgebildet werden können. Aber wieso stellen IDNs manchmal ein Problem oder sogar eine Gefahr dar?
Ein internationalisierter Domainname (IDN), umgangssprachlich auch Umlautdomain oder Sonderzeichendomain, ist eine Internet-Domain und enthält mindestens ein Zeichen, welches in Softwareanwendungen ganz oder teilweise in einer sprachspezifischen Schrift oder einem sprachspezifischen Alphabet angezeigt wird. Das heißt, dass arabische, chinesische, kyrillische (etc.) Zeichen verwendet werden oder aus dem lateinischen Alphabet Zeichen mit Ligaturen verwendet werden wie z. B. französische oder türkische Schriftakzente. Grundsätzlich sind fast alle Unicode-Zeichen, also des universellen Zeichencodes, in IDNs zulässig. Jede Vergabestelle für Domains regelt jedoch individuell, welche Zeichen sie für Domain-Registrierungen erlaubt. Der Anteil von IDNs an allen registrierten Domains unterhalb von .de beträgt rund vier Prozent.
IDNs ermöglichen es Milliarden von Menschen, das Internet in ihrer nationalen Schrift oder ihrem Alphabet zu nutzen. Ursprünglich waren Buchstaben aus nicht-lateinischen Schriftarten nicht in das Domainnamensystem einbezogen. Man konnte nur Domains registrieren, die einige der ASCII-Zeichen (a-z, 0-9 und Bindestriche) enthielten.
Beispiele für IDNs
Deutsche IDNs wären zum Beispiel fußball.tld oder bücher.tld. Im Spanischen wäre ein Beispiel für eine IDN fútbol.tld aufgrund des ú. Standardmäßig sind also alle Domains mit Zeichen, die nicht dem lateinischen Alphabet entsprechen (darunter fallen kyrillische, chinesische Sprachen) immer IDN Domains. Darüber hinaus gibt es auch internationalisierte Top Level Domains (TLD), die zur Kategorie IDN zählen, z.B. .мон. Mehr IDN TLDs sind hier einsehbar.
Wann sind IDNs problematisch oder sogar gefährlich?
Problematisch wird es für IDNs, wenn sie immer noch mit technischen Hürden zu kämpfen haben, oder für Betrugszwecke eingesetzt werden und vom Nutzer nicht als IDN Domains erkannt werden können. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Nutzung einer 0 (Null) anstatt eines O, die in manchen Schriftarten fast identisch aussehen.
Technische Hürden
Domains mit Sonderzeichen können in älteren E-Mail-Programmen zu Problemen beim Senden und Empfangen von E-Mails führen, weil diese den standardmäßigen „UTF-8“ Zeichensatz nicht verwenden. Wer auf Nummer sichergehen möchte, registriert zusätzlich auch die Domain ohne Sonderzeichen und setzt diese für die E-Mail-Kommunikation ein. So löst es auch der Internetanbieter bücher.de, der bewusst einen Umlaut in seiner Marke hat: Tippt man bücher.de ein, wird man automatisch auf die Domain buecher.de weitergeleitet. Diese findet auch bei den E-Mail-Adressen Anwendung, z. B. service@buecher.de.
Unterschiede für das menschliche Auge nicht sichtbar
Hier liegt die Gefahr darin, das IDNs mithilfe von sogenannten Homoglyphen gefälscht werden. Das sind Buchstaben, die anderen zum Verwechseln ähnlich sehen, wie z. B. I (i) und l (L). Hier ein kleiner Selbsttest: Erkennst du den Unterschied zwischen Hοf.tld und Hof.tld? Die erste Domain ist eine IDN Domain, weil hier anstatt einem lateinischen o das griechische Omikron verwendet wurde. Betrüger können so "gefälschte Seiten" erstellen, die gleich aussehen und auch die URL sieht sehr ähnlich aus. Wird diese Seite dann zur Abfrage von Anmeldedaten verwendet, entsteht ein enormer Schaden für Nutzer und Unternehmen.
Wie kann ich IDN Domains schnell erkennen?
Wenn du dir unsicher bist, ob es sich bei einer Domain um eine IDN handelt, hilft dir dieses IDN Converter Tool von Denic, mit dem du Domains schnell überprüfen kannst.
Hier siehst du direkt, wie dein Ergebnis im Tool aussieht und erhältst damit schnell die Bestätigung, wenn es sich bei einer Domain um eine IDN handelt.
Solltest du bei Sedo.com nach einer Domain Ausschau halten, nehmen wir dir diese Arbeit ab. In der Domainsuche bei Sedo findest du in den Filtereinstellungen sogar den Punkt „Sonderzeichen“, damit du IDN Domains bei deiner Suche ein- oder ausschließen kannst. Ganz praktisch, oder? Bei Sedo sind zudem alle Domains, die auf unserer Website gelistet sind, bereits mit einem IDN Tag markiert, so dass du auf einen Blick siehst, dass es sich bei einer Domain um eine IDN handelt.
Wie können sich Unternehmen über IDN-Varianten informieren?
Einen umfassenden Überblick gibt der Trademark Clearinghouse (TMCH)-Service unseres Partners InterNetX. Dieser beinhaltet u.a. einen Trademark Zone Scan, der auch alle IDNs überprüft und anzeigt, die mit dem Markennamen gebildet werden können. Bei unserem Selbsttest mit der Marke „Sedo“ wurden insgesamt 360 Millionen Domains durchgeprüft und im Ergebnis einige naheliegende IDNs wie sedó.cat aufgeführt. Hier gibt es eine genaue Übersicht zu den einzelnen Leistungen dieses TMCH Services.
Wir hoffen, du hast einen guten Einblick in die Welt der IDNs bekommen und weißt jetzt, worauf du beim Kauf und Verkauf von IDNs achten musst. Wenn du dich für den Erwerb von Domains interessierst, empfehlen wir dir unseren professionellen Broker-Service. Wir wünschen dir viel Freude in der Welt des Domainhandels!
Mehr „Domain-Wissen“ findest du in unserem Ratgeber.